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Nachricht 154: Re: (Weinerei) Ausschreibung für den Millenium (N)amor-Preis

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Nachricht 154: Re: (Weinerei) Ausschreibung für den Millenium (N)amor-Preis


Nachricht von:  Stefan Muenz
Vom:  04. Januar 2000 um 14:14:10 Uhr
Thema: Re: (Weinerei) Ausschreibung für den Millenium (N)amor-Preis
Als Antwort auf: Re: (Weinerei) Ausschreibung für den Millenium (N)amor-Preis
Von: Roman Pfarrhofer
Vom: 04. Januar 2000 um 11:13:29 Uhr
Text:  Hallo Roman

»» Machen wir doch den namen des landes "V" zum programm - und schaffen ein Virtuelles Land - wo es nur freuden und glück gibt (hierbei kommen max ein paar bit und bytes zu schaden - hoffentlich).

Zumindest in einer Hinsicht kann ich dir beipflichten, was diese Interpretation von "V" betrifft: das scheinbar "virtuelle" Leben kann verdammt schnell verdammt "real" werden, wenn man sich dort "v"erliebt. Und noch ketzerischer: ich halte das Netz sogar für den besseren Ort, um sich zu verlieben, als die sogenannte Realität, und zwar aus diesem Grund: man lernt sich dort von innen nach außen kennen, d.h. man lernt zuerst die Persönlichkeit kennen und erst später die zughörige Hülle. Die sogenannte Realität ist da viel trügerischer: dort lernt man sich von außen nach innen kennen. Man lernt dort erst mal lauter Hüllen kennen und es ist oft gar nicht leicht, zur Ebene der Persönlichkeit durchzudringen. Man läßt sich viel eher von Hüllen blenden (Thema "first view") und redet sich zu den Hüllen, die einem am besten gefallen, ideale Persönlichkeiten ein, oder übersieht nicht ganz so auffällige Hüllen, hinter denen in Wirklichkeit die für einen selber optimalen Persönlichkeiten lauern. Insofern kann das "v"irtuelle Land die bessere Quelle des Glücks sein.

Aber zweierlei Einwände:
1. virtuelles Leben ist nicht immer automatisch ein Leben in Schmerzfreiheit und Wonne, nur weil ein paar unangenehme Erlebnisse fehlen. Aus diversen Foren-Threads weißt du ja selber, wie leicht Menschen virtuell auch zum Gegenteil von schönen Gefühlen in der Lage sind.
2. virtuelles Leben kann Realität nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Es ist eine zusätzliche Sphäre der Gesamtwirklichkeit. Es mag die ideale Sphäre zum Verlieben sein, aber ganz ohne sinnliche Erlebnisse wird es am Ende sicher nix mit persönlicher Liebe. Irgendwann muß die Realität dazukommen.


»» wird wohl doch nix - und wir werden weiterhin in unserer, durch angelerten Verhaltensweisen (für viele ist unsere "geliebte" kirche seit jahrhunderten verantwortlich....), beschränken scheinwelt Welt weiterleben und das beste draus machen.

Na na - nicht so pessimistisch! Wie gesagt, die Gefahr der Scheinwelt lauert vor allem in der sogenannten Realität. Im Netz ist diese Gefahr geringer, eben weil sich alle erst mal artikulieren müssen und kein sinnenvernebelndes Blendwerk betreiben können ;-)


»» Aber wie unbedeuten sind diese paar zeilen und unsere großen und anscheinend schmerzenden Gefühle im Vergleich zum schier unendlichen Leid der Menschen, zur uns ungereifbaren Größe des Sonnensystems und zur Unendlichkeit des Universums? Was sind wir doch für arme Würmer...

Wenn du die Worte nicht schätzt, wirst du den Geist nicht beherrschen können. Und wenn du den Geist nicht beherrschst, fließt dir alles auseinander. Sieh es doch mal so rum: wahrscheinlich ist unser ganzes Universum einfach eine sich ausdehnende Hefebakterie von einem Weizenbier, daß irgenein Schnösel in einer uns bislang unzugänglichen Makro-Dimension zum Mittagessen mit runtergespült hat ... und sollte sich das jemals bewahrheiten, dann sicher nicht ohne unseren winzigen Geist.

»» ebenfalls - und das im nächsten jahr du auf irgendeiner straßen ecke einen wohnungsschlüssel findest...

Hmm, du bringst mich auf eine Idee - es müßte doch irgendwo einen Schlüsseldienst geben in V, so eine Art "Mister Mint". Es müßte doch längst einen findigen Geschäftstüchtigen geben, der den Trend zur Zweitbeziehung in komplexen Lebenswelten wie der unsrigen erkannt hat und sich auf Zweitschlüssel spezialisiert hat ... hmm ... wo finde ich denn hier die Gelben Seiten ....

naja, beschäftigt mit der Suche viele Grüße
Stefan




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